2019 beauftragten Helen Steinemann und Regula Dodds den Komponisten Niklaus Vogel, ein Duo für zwei Violinen für ihr Konzert mit dem Titel “à la Mozart” zu komponieren.

Das entstandene Musikwerk “Steppenwolf” wurde am 19. Oktober 2019 in Ebikon uraufgeführt und bereits mehrere Male öffentlich gespielt, unter anderem am Lunch- und Fyrabigkonzert der Zuger Sinfonietta in Zug und in Rotkreuz im Herbst 2019. Das von Hermann Hesses “Steppenwolf” inspirierte Werk wurde vom Publikum mit grosser Begeisterung aufgenommen.

Das Stück dauert rund 11 Minuten. Da es äusserst bildhaft, emotionsgeladen, kreativ und musikalisch facettenreich ist, haben Helen Steinemann und Regula Dodds sich entschieden, das Projekt weiterzuentwickeln. Im Juli 2020 haben die beiden Geigerinnen das Werk als Grundlage für das Musikvideo eingespielt. Das Konzept und Skript zum Film stammt vom Komponisten Niklaus Vogel selber, welcher sich den Filmemacher und Musiker Andreas Graf zur Seite geholt hat. Als Location für den Dreh diente neben dem Schweizerhof Luzern das Engadin mit seiner gegensätzlichen und mystischen Kulisse, dem lieblichen Silsersee, den weiten Ebenen und dem rauen Hochgebirge.

Konzept

Das Konzept richtet sich demnach gänzlich nach den Ideen und Inspirationen aus dem gleichnamigen Roman von Hermann Hesse, die zum Entstehen der Musik beigetragen haben. Neben der Musik spielt auch die bewusst gewählte Szenerie des Engadins rund um Sils Maria, wo Hesse viele Sommer verbracht hat eine entscheidende Rolle.

Die Musik führt die beiden Protagonistinnen auf eine mystisch fantastische Reise in ihr Innenleben. Hinter der gutbürgerlichen Fassade von Kultur und elitärem Dünkel, eröffnet sich ihnen eine mystisch archaische Welt, widerspiegelt durch die Schönheit und wilde Schroffheit der Natur. Hier kommen sie den auch in Kontakt mit einer Schattengestalt. Letztlich ihrem eigenen Schatten. Witz und Wahn wechseln sich zuweilen grotesk lieblich bis zerstörerisch ab und verdichten sich schliesslich zu einem immer schneller drehenden Karussell. Die Frage bleibt bis am Schluss, ob die Dämonen aufgelöst werden können oder nicht. Das Konzert endet; die beiden Musikerinnen von ihrer Reise geläutert.

Neben der Schattengestalt wirkt der See als Sinnbild für die Seele und zugleich als trügerische Idylle, von der man nicht mehr loszukommen scheint. Die Insel dient als Anspielung auf die “Toteninsel” und der Konzertsaal mit dem Hotel Waldhaus steht als gutbürgerliche Institution, von welcher aus den Geigerinnen ein Weg durch die Musik hindurch in ihre Abgründe und wieder zurück offenbart wird.

Impressionen

Mit Helen Steinemann-Müller hatten wir zum Glück einen ausgezeichneten Location Scout, welche uns im Vorfeld eine herrliche Auswahl an Fotos präsentieren konnte, auf deren Grundlage ein entsprechender Shooting-Plan erstellt wurde. Die Dreharbeiten starteten früh morgens in der Kälte auf dem Silsersee. Anbei ein paar Impressionen vom Set im Engadin. Enjoy! : )

Mitwirkende

Regie, Konzept, Produktion: Niklaus Vogel, Epic Lab
Komposition: Niklaus Vogel
Violine: Regula Dodds
Violine: Helen Steinemann-Müller
Tonaufnahme: Niklaus Vogel
Audio Mix und Mastering: Niklaus Vogel
Kamera: Andreas Graf, Tae Peter, Betram Baumgarten
Drohnenpilot: Tae Peter
Schnitt: Andreas Graf und Niklaus Vogel, Epic Lab
Colour Correction: Andreas Graf
Art Department: Corinne Vogel
Location Scout: Helen Steinemann-Müller, Niklaus Vogel

 

Helen Steinemann – Violine

Helen Steinemann wuchs in Baar im Kanton Zug auf. Sie schloss sowohl das Lehr- wie auch das Konzertdiplom an der Musikhochschule Luzern bei Daniel Dodds und Edith Peinemann mit dem Prädikat “Auszeichnung” ab. Bei Kristof Wegrzyn (Hannover) und Rudolph Baumgartner besuchte Helen Steinemann Meisterkurse und Seminare. 1998 erhielt sie den Dr. Walter Strebi-Preis, 2000 den Förderpreis der Kiefer Hablitzel-Stiftung, sowie den Förderpreis des Kantons Zug. Von 1998 bis 2004 war sie Mitglied der Festival Strings Lucerne. Es folgten Tourneen und Konzerte in Europa, Japan, Südamerika, Südafrika sowie CD-Produktionen. Helen Steinemann ist Gründungsmitglied der Zuger Sinfonietta und spielt regelmässig in unterschiedlichen kammermusikalischen Besetzungen. Seit 2003 unterrichtet sie an der städtischen Musikschule Zug.

Regula Dodds – Violine

Regula Dodds wuchs in Baar (ZG) auf und erhielt mit fünf Jahren ihren ersten Geigenunterricht an der Musikschule Zug. An der Musikhochschule Luzern erlangte sie bei Daniel Dodds das Lehrdiplom “mit Auszeichnung”. Anschliessend studierte sie in der Klasse von Professor Sebastian Hamann und schloss ihr Studium 2007 mit dem Konzertreife Examen ab. Wesentliche Impulse gaben ihrem Schaffen Meisterkurse bei Peter Zazofsky (Boston), Prof. Adelina Oprean (Basel) und Isabel Charisius (Alban Berg Quartett) sowie zahlreiche Kammermusik-Kurse bei Prof. Sebastian Hamann. Regula Dodds erhielt den Anerkennungspreis der Axelle und Max Koch-Kulturstiftung, den Walter und Maria Strebi-Preis sowie den Förderpreis des Kantons Zug. Sie ist Mitglied des weltweit renommierten Kammerorchesters Festival Strings Lucerne, der Zuger Sinfonietta und spielt in verschiedenen Kammermusikformationen. Regula Dodds unterrichtet eine Violinklasse an der Musikschule Hünenberg.